Samstag, 25. April 2009

Infos vom Widerstand aus Gaza: 22.April 2009

GAZAINFO1Mehrere Themenkomplexe haben sich seit dem letzten Gazainfo angesammelt. Für diese Ausgabe haben wir uns anlässlich des Jahrestags der Gefangenen und der Tatsache, dass derzeit 11 000 Palästinenser und Palästinenserinnen in israelischen Knästen sitzen, dafür entschieden, über die politischen Gefangenen zu sprechen. Das aktuelle Gespräch mit Gaza fand in der Nacht vom 22. April statt.

Trotz der Spaltung der Palästinenser nach den Ereignissen von 2006, und der damals blutigen Auseinandersetzung zwischen Hamas und Fatah im Gazastreifen, trotz der mörderischen Blockade, die durch die israelische Armee im Gazastreifen vom Meer, vom Boden, von der Luft verhängt wurde, trotz Verhaftungen von Widerstandskämpfern in der Westbank durch die israelische Armee, durch die täglich dutzende Palästinenser in die Knäste gebracht wurden, trotz der wirtschaftlichen Misere, die nach der Blockade und dem Krieg den Gazastreifen erdrückt, sind die Palästinenser immer für den Widerstand da. Die wichtigste Sache, wo sich alle bis zum heutigen Tag einig sind, sind die politischen Gefangenen. Die, die gegen das zionistische Gebilde und für die Befreiung Palästinas gekämpft haben, ob Kinder, Männer, Frauen, werden als Helden des Volkes betrachtet.

Die palästinensische Behörde hat zu Beginn, als sie in den Gazastreifen und die Westbank gekommen ist, den 17. April zum Tag der politischen Gefangenen erklärt. Für diesen Tag wurden bereits viele Aktivitäten organisiert und vorbereitet. Auch heuer, trotz allen widrigen Umständen, wie die vorher erwähnten wirtschaftlichen Probleme oder die durch den Krieg angerichteten Zerstörungen oder Verhaftungen bedeutete der Gefangenentag die Versöhnung und die Vereinigung des palästinensischen Volkes hinter seinen Gefangenen. An diesem Tag fanden überall in Jerusalem, in der Westbank, im Gazastreifen in jeder Stadt und jedem Dorf und in jedem Flüchtlingslager Veranstaltungen, Ausstellungen, Kundgebungen, Märsche, Folklore und verschiedene Aktionen statt, mit den Familien und den Angehörigen der Gefangenen - die seit vielen Jahren in israelischen Knästen sitzen und keinen Tag die Hoffnung aufgegeben haben, dass sie jede Minute freikommen könnten. Freikommen, aber nicht als gute Geste der Israelis, weil jeder weiß, die sind ihre Besatzer, ihre Unterdrücker. Sondern weil sie glauben, dass in der Westbank und im Gazastreifen noch ihre Brüder, Schwestern und GenossInnen die Fahne hochhalten, um den Widerstand weiterzuführen. Sie wissen seit Monaten, dass vom Widerstand ein israelischer Soldat gefangen genommen wurde. Der ist ein Pfand in den Händen des Widerstands, um ihre Freiheit durchzusetzen. Sie wissen, dass nicht nur ihre Kinder oder ihre Frauen, ihre Mütter oder ihre Väter oder ihre Schwestern an sie denken, sondern auch die Brüder oder Schwestern bei anderen Organisationen, oder ihre Genossen und Genossinnen in ihren eigenen Organisationen, dass sie weiterhin an sie denken und auch an ihre Freiheit denken. Deshalb bekommt dieser Tag, der 17. April heuer einen anderen Geschmack, weil sie wissen dass sich die Gespräche zwischen der israelischen Regierung und der Hamas über den Deal des Gefangenenaustauschs, die durch die Vermittlung Ägyptens aufgenommen wurden, in der Endphase befinden - und in Stunden oder Tagen oder vielleicht in Wochen kommen sie an die Sonne.

Und draußen wissen die ehemaligen Gefangenen, die früher selbst im Knast waren und jetzt in Freiheit sind, was es heißt, in einer Zelle zu sitzen, was Folter bedeutet oder der Entzug von Schlaf. Sie wissen auch, wie schlimm es ist, wenn sie auf ihre geliebte Mutter oder Schwester, oder Frau oder Kinder warten und dann kommt die Nachricht: Heute kein Besuch für die Familie!

Deshalb gibt es in Palästina, wie nirgendwo sonst auf der Welt ein eigenes Ministerium für diese Angelegenheit, das heißt: das Gefangenenministerium. Die Gefangenen wissen, dass sich dieses Ministerium mit aller Kraft und durch die Zusammenarbeit mit den Organisationen und den FamilienvertreterInnen für die Befreiung, der im Knast sitzenden Kämpfer und Kämpferinnen, einsetzt.

Deshalb wurde von allen, vom Gefangenenministerium, den Organisationen und den Angehörigen Kundgebungen vor dem Roten Kreuz durchgeführt. Um endlich auf die Aufgaben des Roten Kreuzes als internationale Organisation aufmerksam zu machen - besonders nach den letzten Maßnahmen der israelische Knastbehörde, die bestimmte, dass das Rote Kreuz diese Gefangenen nicht besuchen darf. So wie sie es auch den Familienmitgliedern verboten haben.

Als Aktivitäten wurden politische Veranstaltungen durchgeführt, wo auf die Rolle der Gefangenen und wie sie ihren Kampf geführt haben, eingegangen wurde. Was es heißt, Gefangener für dein Volk und die Freiheit und die Befreiung Palästinas zu sein. Auch wurden Filme gezeigt und Theaterstücke aufgeführt, die einige der Gefangenen und ihre Knäste zeigen...auch wurden überall Märsche organisiert, Musikkonzerte wurden durchgeführt, um die Standhaftigkeit der Gefangenen zu stärken und ihnen zu sagen, „das wir hinter euch stehen und wir warten auch wie ihr, auf eure Freiheit zu jeder Sekunde.“


Zu den Verhaftungen in Ägypten
Derzeit hetzen die ägyptischen Medien über die Hisbollah und die Hamas. Das Innenministerium in Ägypten hat erklärt: wir haben eine Zelle der Hisbollah in Ägypten verhaftet. Aus dieser Zelle befinden sich 49 Personen aus verschiedenen Ländern in Untersuchungshaft, darunter sind Libanesen, Ägypter und Palästinenser. Diese Zelle hätte versucht, die Sicherheit und die Situation in Ägypten zu destabilisieren - durch militärische Aktionen gegen Touristenanlagen und gegen strategische Infrastruktur.
Er sagte, diese Gruppe arbeitet für den verlängerten Arm des Irans, die Hisbollah. Dieser Versuch Ägyptens, den Iran ins Spiel zu bringen, soll in den arabischen Ländern die Hetze zwischen Schiiten und Sunniten verstärken und suggerieren, dass der Iran eine Gefahr für die arabische Bevölkerung und die arabischen Länder sei. Es ist schon bekannt, dass diese aktuelle Hetze eine Lüge ist. Auch, dass die Regierung in Ägypten versucht, von der instabilen innenpolitischen Situation und der wirtschaftlichen Misere und der sozialen Katastrophe in Ägypten abzulenken, indem sie sagt, dass die Gefahr von draußen und vom Iran kommt, durch seinen verlängerten Arm, die Hisbollah,

Der Führer der Hisbollah, Hassan Nasrallah erklärte, eine verhaftete Person ist ein Mitglied der Hisbollah. Sami Shihab heißt er. Und er wurde nur damit beauftragt, Waffen für die Hamas und den Widerstand im Gazastreifen zu besorgen und dorthin zu schicken. Nasrallah geht von einem bestimmten Punkt aus: das es eine Pflicht ist, unsere Brüder und Schwestern in ihrem Kampf gegen die Zionisten und die israelischen Besatzer zu unterstützen - mit allen Mitteln und auch mit Waffen. Und es ist keine Schande, das zu machen. Aber eine Schande ist, was die ägyptische Politik in den arabischen Ländern durchführt - den verlängerten Arm des US-Imperialismus zu spielen, wie besonders während dem Krieg der Israelis gegen den Gazastreifen zu sehen war. Bereits im Vorfeld hat sich Ägyptens Regierung durch die Schließung des Rafah-Übergangs als Komplize in der Blockade gegen den Widerstand und gegen den Gazastreifen gezeigt. Das gleiche passierte während des Krieges, da wurde dieser Übergang selbst für humanitäre Hilfe geschlossen. Bis heute ist der Rafah-Übergang zu. Die Schande ist, dass ein Land wie Ägypten die Leute im Gazastreifen im Stich lässt. Dass Ägypten internationale Verträge nie ohne Erlaubnis der Israelis oder der Amerikaner unterzeichnet. Er sagte auch, dass die Palästinenser wie alle Menschen nach dem Genfer Abkommen das Recht haben, zu reisen, dass Organisationen durch die Länder in die betroffenen Gebiete reisen dürfen. Sie haben alles versucht, um den Widerstand in einen Käfig zu sperren. Die ägyptische Regierung weiß, dass dieser Widerstand eine zukünftige Gefahr für das System von Mubarak ist. Weil dieser Widerstand seine SympathisantInnen und UnterstützerInnen nicht nur in Palästina hat, sondern überall in den arabischen Ländern, in Asien, Afrika, in Süd- und Mittelamerika, in Europa und sogar den USA.

Das Lustige war, als die ägyptischen Medien berichtet haben, dass der Führer dieser Zelle am 19. November 2008 in seinem Hotel, wo er wohnte, verhaftet wurde, mit seinem Laptop. Er hatte keine Waffen gehabt.
Diese Hetze fängt 3 Monate nach dem Krieg an, nach dieser schmutzigen Rolle Ägyptens während dem Krieg gegen den Gazastreifen. Diese 49 Personen sind noch in Untersuchungshaft. Aber Shihab wurde, wie erwähnt, bereits im November verhaftet. Wir sind im April und die fangen an, diese Hetze zu machen und versuchen, zu destabilisieren.

Aber es ist nicht nur Ägypten und seine Geheimdienste, die solche Ablenkungsmanöver veranstalten. Vor 2 Jahren haben wir auch erlebt, wie die jordanischen Medien versucht haben, mit den so genannten Hamaswaffen von der Situation in Jordanien abzulenken. Damals hat der Geheimdienst Jordaniens 5 Jordanier verhaftet, die versucht haben sollen, Waffen und Gelder für die Hamas zu organisieren. Tagelang haben damals die Medien gegen den Widerstand und die Hamas gehetzt. Heute ist klar, dass dieses Szenario eine Lüge war. Alle diese verhafteten 5 Personen sind frei. Und heute versucht Ägypten ein Szenario herzustellen, um in der ägyptischen Bevölkerung einen Hass gegen die Hamas und den Widerstand zu schüren. Aber niemand glaubt diesen Regierungen, weil dasselbe Szenario im Irak gespielt wurde, zuerst wurde Saddam Hussein verteufelt und am Ende wurde klar, dass diese Regierungen nur Marionetten der USA und ihrer Propaganda waren. Im Vergleich zu ihnen Saddam ist bis zu seinem Ende gegen die US-amerikanische Besatzung aufgetreten, während sie in ihren Stühlen und ihrer Macht als Diener und als Sklaven der US-Regierung und der israelischen Regierung enttarnt wurden. Damit war ihr Schicksal besiegelt, so dass ihre Namen auf dem Misthaufen der Geschichte landen werden.

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